Expert Insights | Aktiv gegen das Vergessen

Noch eben den Schlüssel in der Hand gehabt – und nun ist er scheinbar spurlos verschwunden? Unsicher, ob der Wasserkocher bereits vom Herd genommen wurde? Oder Geschichten und Erlebnisse in kurzer Zeit mehrfach erzählt? Solche Situationen kommen vielen Menschen bekannt vor. Für Menschen, die an Alzheimer-Demenz erkrankt sind, gehören sie jedoch zur traurigen täglichen Realität. Alzheimer-Demenz ist eine Erkrankung des Gehirns, die sich durch einen fortschreitenden Verlust von Gedächtnis, Denkvermögen und Alltagskompetenzen auszeichnet. Betroffene haben zunehmend Schwierigkeiten, neue Informationen zu speichern, sich zu orientieren, Sprache zu verstehen und Handlungen zu planen. Weltweit leben derzeit rund 57 Millionen Menschen mit Demenz. Laut einer Schätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird sich diese Zahl in den nächsten 30 Jahren nahezu verdreifachen. In Österreich sind etwa 145.000 Menschen betroffen.

Im Rahmen eines Online-Vortrags zeigt Dr. Stefanie Auer, Dekanin und Universitätsprofessorin für Demenzstudien an der Universität für Weiterbildung Krems, wie ein großer Teil dieser Erkrankungen künftig verhindert werden könnte. Denn: Bis zu 40 Prozent aller Demenzerkrankungen könnten durch einen gesünderen Lebensstil vermieden werden. Zunehmend belegen Studien, dass viele kognitive Erkrankungen – einschließlich Demenz – durch gesunde Lebensgewohnheiten positiv beeinflusst werden können. Neben diesen Chancen beleuchtet Demenzexpertin Stefanie Auer auch Risikofaktoren, die die Hirngesundheit beeinträchtigen können. Zudem erklärt sie die Bedeutung der Früherkennung und gibt konkrete Tipps, was jede und jeder Einzelne tun kann, um auch im hohen Alter geistig fit zu bleiben. Auch auf die Frage, wie Angehörige betroffene Personen bestmöglich unterstützen können, wird im Online-Vortrag ausführlich eingegangen.